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Beim Stöbern auf eBay habe ich nen fetten Schlagschrauber von Makita gefunden, ein Makita 6906. Das Teil ist ein kabelgebundener 3/4"-Schlagschrauber mit 850W.
Beschreibung: Garagenfund, nicht geprüft, als Ersatzteilspender. Kabel abgeschnitten. Kohlebürstendeckel fehlt.
Wäre doch bestimmt ein gutes Reparaturprojekt. Also geboten.
Und gewonnen.
Nach dem "No Risk No Fun"-Prinzip wurden außerdem schon mal ein Paar neuer Kohlebürstendeckel samt Bürsten bestellt. Diese waren auch schon vor der Maschine selbst da:
Ein paar Tage später kam dann das gute Stück.
Mit deutschem Typenschild!
Hat man heutzutage nicht mehr oft.
Die Maschine wurde mit einem Adapter auf der Schnauze geliefert:
In der Rille sitzt ein O-Ring, der einen Stift festhält, der durch den Adapter und den Vierkant geht, um den Adapter am Herausfallen zu sichern.
Kann ich an dieser Stelle mal erwähnen, wie MASSIV der Dreiviertelzoll-Vierkant ist?
Sicher, es sind 25,4 * 0,75 = 19mm, aber im Vergleich zu den viel weiter verbreiteten 1/2"- und kleineren Vierkänten ist das schon sehr massiv. Rechts ein Vergleich mit 1/4"- und 1/2"-Ratschen:
Nun aber ans Reparieren!
Wie man schon am Anfang gesehen hat, fehlt eine Kohlebürste und der Deckel dazu. Außerdem wurde der Schlagschrauber schon mal zerlegt, erkennbar daran, dass das Gehäuse des Schlagwerks falsch herum montiert ist:
Der mit dem Pfeil markierte Vorsatz sollte eigentlich nach unten hin gerichtet sein, damit die Form vom Alugehäuse "smooth" zum Griff hin verläuft.
Außerdem fehlt hinten eine Kappe für das Kugelager.
Da werde ich vielleicht eine neue Kappe 3D-drucken.
Die Schrauben wurden gelöst:
Warum auch immer sind hier zwei verschiedene Schraubentypen zum Einsatz gekommen. Vielleicht wurden die anderen zwei originalen verloren?
Weiter gehts:
Plopp:
Neben Pampe zum Schmieren der Mechanik ist im Getriebe auch Dreck drin:
Der Motor ist ebenfalls dreckig und rostig im Inneren.
Der Rotor geht eigentlich vom Zustand her. Der Lüfter ist aus Metall:
Und im Griff sieht's so aus:
Das Kabel wurde auch schon mal ausgetauscht und das Erdekabel einfach nicht angeschlossen.
Das hätte man wenigstens mit Isolierband abkleben können.
Nach Abklemmen der alten Adern und zwischenzeitlichem Einsetzen neuer Kohlebürsten habe ich mal einen Rauchtest durchgeführt:
Und siehe da - WRRRRRRRRRRRRRUMMMMM - sie läuft!
Gut. Damit haben der Motor und das Getriebe (es rasselt und knirscht nichts) also keine verheerenden Schäden und können so bleiben.
Das alte Kabel bzw. das was davon übrig war habe ich entfernt und ein Kabel eingebaut, welches ich von unseren fest angeschlossenen Terrassenleuchten noch übrig hatte.
Das ist zwar nicht wirklich so lang wie man es von Netzkabeln bei Werkzeugen in der Regel kennt, aber es ist ein Netzkabel und es gibt ja Verlängerungskabel.
Die Zugentlastung ist sogar mit Maschinenschrauben ausgeführt, die in Gewindeeinsätze eingeschraubt werden und nicht direkt ins Plastik des Gehäuses:
Nach Zusammenbauen der Maschine (inkl. richtig herum Einsetzen des Getriebegehäuses) wurde sie natürlich ausprobiert - und funktioniert!
Ein Foto vom fertigen Zustand zu machen habe ich natürlich vergessen, das liefer ich nach und wird an dieser Stelle erscheinen.
Die Frage ist nun, wofür nutze ich den. Für den Reifenwechsel habe ich eine 1/2"-Akkumaschine. Für normale Schrauben in Holz ist der mit seinem 3/4"-Vierkant und 5kg Gewicht hoffnungslos überdimensioniert. Hmm... ich müsste mir mal einen Bagger kaufen, damit ich eine Verwendung für den Schlagschrauber hab. Klingt aber auch irgendwie übertrieben. Vorerst kommt der mal in eine Kiste, später vielleicht als Dekoration an die Wand, mal schauen.
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